3 Kapitel Sein Herz
Nun hockte sie dort, alleine in der Dunkelheit und unten war er , der Typ den sie nie verstehen konnte.Langsam hatte sich alles in ihr beruhigt, ihr Körper war zur Normalität zurückgekehrt.Immerhin war es hier anders, anders als in ihrem zu Hause. Keine Moos bewachsenen verruchten Wände, kein Schnarchen, keiner der sie einfach mal ebend so beobachtete, aber Goerg war da.
In der Dunkelheit war ein lautes Fluchen zu vernehmen und schon nach wenigen Sekunden konnte Irwin darrüber Schmunzeln. Georg, dachte sie. „ Was für ein Idiot!“ Kam es ihr kichernd über die Lippen als er nochmals versuchte die Treppe hoch zu gehen. Sie konnte ihn riechen, seine Schritte spüren, fast alles.
Doch da war noch etwas anderes was sich in ihr regte. Ihre Brüder! Immer wieder und wieder ging sie alles durch, wo sie jetzt waren, ob sie nach ihr suchten, natürlich suchten sie nach ihr! Es gab keinen Tag an dem sie nicht nach ihrer Schwester suchten.
Stöhnend sah sie an sich herunter, als Georg keuchend unmittelbar in ihrer Nähe stand. Er sah so aus als wolle er ihr in seinem erschöpften Zustand etwas sagen, aber alles was er heraus brachte war ein leises „ Tschul..d..ige..“ Wieder lenkten sie die amüsanten Gedanken über Georg`s Bergsteigversuche an der Treppe, ab.
Mit herab hängenden Armen stand er nun vor ihr und wusste nicht so recht was er zu ihrer Grimasse aus Scherz und herzhaften Lachen sagen sollte.Eine Weile glaubte Georg er wäre in einer Comedyshow, die extra für ihn gestartet wurde, aber dann bekam er etwas Angst, als sie laut mit einem Klopfen neben sich deutete und „ Sitz!“ rief.
Wie eine Maschine tat er wie ihm gesagt wurde, mit einem dumpfen Knall. Wieder konnte sich Irwin ein Schmunzeln nicht verkneifen.Zum Glück schien an diesem Abend der Mond hell in den Flur herein und sie hatten etwas Licht, sonst hätte Irwin dieses Schauspiel gar nicht genießen können, aber jetzt plagte sie etwas , das sie nicht wircklich erklären konnte.
Ein Gefühl das sie immer mehr beengte, traf sie wie eiskaltes Wasser in ihren Brustkorb.“ Georg, ich , ich hab gelogen! Ja ich weiß normaler Weise mache ich das nicht , aber verdammt „ Dann stand sie plötzlich auf und Georg warf seine ganze Aufmerksamkeit auf sie. Wieder stammelte sie, ehe sie sich sammeln konnte.
„ Es gibt etwas das ich dir sagen muss, du wirst lachen, vielleicht glaubst du mir ja auch nicht, aber , ach es ist egal. Ich ich.“ Georg fing an zu lächeln, so mochte er sie, ehrlich und einfach sie selbst, das war Irwin wie er sie kannte.
Seit Jahren waren sie Freunde, aber nicht wie man es sonst kannte, irgendwie war ihr Verhältnis zueinander ganz anders. Manchmal hasste er sie für die Zurückhaltung, für all das was sie mit ihm tat. Oft sogar taten sie so als kannten sie sich gar nicht, als wären sie nie Freunde gewesen und immer erklärte sie ihm, das es wegen ihrem Geheimnis , nicht anders gehe.
Endlich kam vielleicht alles raus. Gespannt lauschte er ihren Worten, aber wieder war es einer dieser Momente die ihn zum besten Freund machten, der seine beste Freundin in den Arm nahm, weil sie Tränen weinte und nicht sagen konnte was ihr auf dem Herzen lag.Es war für ihn OK, irgendwan, irgendwan kam schon die Antwort.
Sanft umschlossen seine Arme ihren Körper und im Innern war er sich sicher, er würde sie nicht loslassen, egal was passierte. Was jedoch an diesem Abend noch passierte war Georg ein Rätsel.