Das Meer
Heute war es soweit der 9 jährige durfte endlich mal alleine an den Strand. Seine Eltern waren nervig geworden, jedes mal dies und das, es reichte ihm einfach. Aufgeregt stand er nun am Rande zum Weg hinunter in das Meer. Der Strand war bunt gefüllt mit Strandmuscheln, Sichtschutz und jeglichem anderen Utensilien die man so brauchte für einen Tag am Meer. Er würde endlich schwimmen können so wie die anderen in seinem Alter.
Gelacht und gehänselt haben sie ihn wegen seines nicht schwimmens. Der 9 jährige war sich richtig sicher, er schaffte das schon. Er hatte ideale Bedingungen, hier und da ein paar kleine Wellen aber was machte das schon. In seinen Träumen verlief das ganze immer wie in einem Horrorszenario ab, das Meer mochte ihn nicht, schlug immer größere Wellen in seine Richtung und am Ende glaubte er von ihnen verschlungen zu werden, aber dieses mal nicht.
Eigentlich war es sein erstes mal. Er war zum ersten mal hier und seine Knie zitterten schon wild vor Angst. ~Oh Bitte liebes Meer verschling mich nicht, Bitte lass mich nur ein mal~ Aber nein! Er musste stark sein. All seinen Mut zusammen nehmend rannte er zum Strand hinunter, während ihn einige Rettungsschwimmer belustigt hinterher sahen. „Hoffentlich macht der Kleine keinen Unsinn. Möchte nicht schon wieder nen Jungen tot aus dem Meer fischen.
“ Rief noch einer der Rettungsschwimmer leise zu seinen lachenden Kollegen.
Da war er nun, hatte sein Handtuch mit Sorgfältigkeit ausgebreitet und seine Sachen daneben gelegt. Sollten sie ruhig lachen, er schaffte das schon auch wenn seine Knie wohl möglich gleich nach gaben. Seine Augen schließend, rieb der 9 jährige sich die Hände. „Auf geht’s. !“ Mit Schwung rannte er dem Wasser entgegen. Eine ganze Weile glaubte er nichts zu fühlen, doch das kalte Nass benetzte seine Haut schon bald.
Angenehm kühl fühlte sich die Flüssigkeit um seine Beine an und niemals hatte er geglaubt das es so angenehm sein konnte wie jetzt. Langsam wagten seine Beine sich tiefer ins Wasser bis das Wasser schließlich bis an seine Schenkel reichte. Erste Versuche zu schwimmen gingen schief . Zuerst schluckte er nur kleine Mengen des stark gesalzenen Wassers, doch dann kam ab und zu auch eine Prise Sand dazu. Jetzt reichte es ihm.
Im flacheren Nass legte er sich auf die Sanddecke und ruderte wild mit den Armen. Eine Übung im flacheren Gewässer würde helfen, versprach er sich, dann würde der Junge ins tiefere Wasser gehen. Nichts geschah, selbst bei den Übungen im flachen Wasser, langsam wurde der 9 jährige sauer auf sich selbst vielleicht hatten die anderen alle recht, er war ein Versager. Sich um blickend beobachte er für eine Weile die Leute die perfekte Kreise im Wasser zogen .
~ Das muss doch irgendwie gehen , verdammt!~ Mit dem Fuß in den nassen Sand stapfend , rannte er los in das tiefe Wasser, bis sein Hals vom Nass umgeben war. Jetzt bloß kein Wasser schlucken, einfach machen. Wieder ruderte er wild mit den Armen, für einen Moment glaubte er zu schwimmen, doch dann erfasste ihn eine große Welle. Eine ganze Menge Wasser flutete seine kleinen Lungen als er wieder an der Oberfläche war erkannte er das Ufer das nun noch weiter von ihm entfernt war.
Wieder tauchte er unter und konnte sich nicht an der Oberfläche halten. Sein Körper bebte vor Angst, das war es immer wovor er sich gefürchtet hatte dass, das Meer ihn verschlang. Für einen kurzen Moment träumte er seinen alten Traum. Er stand wieder am Anfang seiner Tat stand vor dem Meer und wartete bis schließlich große Wellen auftauchten die langsam immer näher ans Ufer traten. Letztlich floh der Junge auf die Dünen und wachte auf.
„Ein Glück!“ Rief eines der Rettungsschwimmer der den 9 jährigen anblickte. Ihm war kalt und seine Gelenke schmerzten. Das Meer hatte ihn nicht verschlungen, aber der Traum , der Traum er war so real. Er musste ihn den Rettungsschwimmern sofort erzählen. Seine Stimme versagte bei dem Versuch etwas zu erzählen. Von den starken Armen der Helfer gepackt trugen sie ihn zunächst einmal in den Wachturm, rettend vor den neugierigen Augen der Leute, die sich nun eng aneinander zu ihm drängelten. Mit sanfter Stimme sprachen die Rettungsschwimmer zu ihm Nicht fassend und Kopfschüttelnd versuchte sich der Junge aus der Decke zu befreien die seinen Körper nun wärmte.
Seine Helfer versuchen ihn zu beruhigen, aber der 9 jährige hatte ihnen nun etwas zu berichten, etwas wichtiges. Mit einem Ruck brachte er seinen Körper in eine aufrechte Lage auf die Trage. Wieder versuchen ihn die Rettungsschwimmer zu beruhigen , doch der Junge konnte sich einfach nicht beruhigen. Wild nach Luft schnappend und nach seiner Stimme suchend formte er Worte in seinem Mund. Endlich gelang es ihm etwas zu sagen. „ Das Meer , es wird gewaltig, es wird uns verschlingen uns alle.
Die Wellen sie werden größer, Bitte ihr müsst mir glauben. Ich habs gesehen. „ Verwirrte Gesichter blicken ihn nun an. Was sollte er denn nun jetzt machen? Wieder kam ihm eine sanfte Stimme entgegen. „ Leg dich hin Junge, Hilfe ist schon unterwegs. Du hast einen schweren Schock, wärst fast ertrunken. „ Mit kreischender Stimme und Tränen in den Augen wehrte er sich , während ihn ein Helfer sanft zurück auf die Trage drückte. „Nein Nein, sie wird kommen!“